Camouflage-Mode: Comeback des Military-Looks

pbezler
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Camouflage-Mode: Comeback des Military-Looks - Edles Comeback: Der Military-Look kehrt zurück

Comeback des Military-Looks mit edler Signatur

Ältere Generationen fühlen sich bei einigen Looks der Saison an provokative Trends der vergangenen Jahrzehnte erinnert. Tatsächlich ist der Army-Style kein Novum, wird aktuell aber ungewöhnlich kreativ interpretiert. Mit feinen Kniffs beim Dessin, unkonventionellen Applikationen und spannenden Materialkombinationen gelingt es den Designern, dass militärische Tarnmuster überraschend schick anmuten und mit ihrer originären Bestimmung nicht mehr in Verbindung gebracht werden.

Von der kaschierenden Militärausstattung zum rebellischen Statement

Einst bekannten sich viele Uniformen zu den Farben der Landesflaggen und waren derart auffällig gestaltet, dass sich der Soldat auf dem Schlachtfeld - salopp gesagt - wie ein bunter Hund hervorhob. Diese Wirkung war durchaus erwünscht und nicht zuletzt mit dem Selbstbewusstsein verknüpft, dass die eindeutige Zugehörigkeit zu der vermeintlich starken Kriegspartei den Gegner in die Flucht schlagen könnte.

Der technische Fortschritt veränderte die militärischen Strategien und damit die Eigenschaften einer geeigneten Kleidung. So griffen zunächst Kompanien der französischen Armeen auf speziell entwickelte Tarnmuster zurück, um sich unbemerkt dem Feind annähern zu können. Bei folgenden Auseinandersetzungen schlossen sich andere Nationen dem Gedanken an, wodurch sich der sogenannte Flecktarn seit den 1930er Jahren durchsetzte und bis heute der Standard bei der Soldatenkleidung ist.

In den 1970er Jahren erschienen Pazifisten bei Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg bewusst in Jacken, die originär für Militäreinsätze gedacht waren. Auch die Punk-Szene brachte den Army-Look in ihr provokatives Outfit ein. Der Clou dabei war der augenfällige Kontrast zwischen der pazifistischen oder unangepassten Lebenseinstellung und der Disziplin der angriffsbereiten Soldaten, für die die Tarnkleidung originär gedacht war. So kehrte sich gleichzeitig der Effekt des Kaschierens in ein unübersehbares Statement um und ebnete der Camouflage-Mode den Weg.

Das Geheimnis des neuen Army-Looks: Effektvoll inszenierte Tarnmuster

Als Trend, der eher den individuellen Stil als die politische Gesinnung signierte, tauchte der Military-Look in den 1990er Jahren auf. Beliebt waren Jacken, Hosen oder Accessoires mit dem typischen Muster unter anderem in der Grunge-Szene und bei Hip Hoppern. Mutigen Couture-Entwürfen ist es zu verdanken, dass Designideen mit Camouflage-Stoffen aus der Nische des urbanen Milieus herausgelöst wurden und nun für Abwechslung auf den internationalen Laufstegen sorgen. Insider vertreten die Auffassung, dass Louis Vuitton im Jahr 2010 mit einer aparten Korsage im Military-Style den Stein ins Rollen brachte und die ästhetische Kehrtwende ermöglichte.

Tatsächlich liefern bereits die originären Dessins der weltweiten Armeen reichlich Material für die kreative Inspiration. Das Wort "Camouflage" beschreibt in der französischen Sprache die Absicht des Verschleierns. Bei der strategischen Tarnung der Truppen kommt es darauf an, dass sich die gemusterte Kleidung aus der Ferne kaum von dem landschaftlichen Hintergrund hervorhebt. Dementsprechend logisch ist es, dass für Einsätze im Gebirge, im Wald oder in der Wüste jeweils andere Farben und Muster gefragt sind. Die Ideen der Stoffdesigner reichen aber bei den aktuellen Kollektionen weit über die Vielfalt der authentischen Military-Looks hinaus.

Leichte Tendenzen zur Batik-Optik, Parallelen zum Graffiti, eingestreute bunte Elemente oder clever integrierte Rosenblüten sind gelungene Beispiele für die kreativen Kniffe beim gegenwärtigen Design der Camouflage-Kollektionen. So ergibt sich eine willkommene Distanzierung zur Militärkleidung und ein friedvoller Army-Style, der allen modebewussten Frauen und Männern Spaß bereiten kann. Deshalb entdecken Sie im Fashion-Sortiment für den Herbst und Winter sowohl bei den renommierten Marken für die Herrenausstattung oder Damenmode als auch bei angesagten Labels für junge Streetwear attraktive Designideen im Camouflage-Stil.

Wie geschaffen fürs individuelle Styling

Die ästhetischen Finessen bei der aktuellen Camouflage-Mode bringen eine Einschränkung mit: Fundstücke aus alten Militärbeständen sind passé und zielen am derzeitigen Modetrend vorbei. Die neuen Kollektionen warten nicht nur mit präzisen Dessins auf, die sich deutlich vom derben Flecktarn unterscheiden. Bewusst werden Texturen wie halbtransparentes Chiffon oder effektvolle Details wie glitzernde Pailletten ins Spiel gebracht, um spannende Kontraste zu erzielen. Völlig unabhängig davon, wie schick die Camouflage-Kollektionen ausfallen, gilt: Wer sich von Kopf bis Fuß zu dem Trendmuster bekennt, wird womöglich missverstanden und erntet beim Stadtbummel irritierte Blicke.

Sowohl die Damen als auch die Herren entscheiden sich für ein einzelnes Fashion-Statement wie eine Jacke, eine Hose, einen Rock oder ein Shirt im Military-Look. Mit dem punktuellen Zitat allein ist es jedoch nicht getan. Denn beim Army-Style kommt es in dieser Saison auf das gekonnte Spiel mit den Kontrasten an. So gesellt sich zum grob strukturierten Camouflage-Jackett beispielsweise das weiße Business-Hemd, das leger über die Hose getragen und durch einen knallroten Wollschal ergänzt wird.

Geschickt kombiniert wirkt auch ein Damenrock in Tarnfarben, wenn der pinke Pulli die positive Lebenseinstellung verdeutlicht und die Pumps die feminine Aura unterstreichen. Unkonventionelle Eindrücke ergeben sich nicht nur aus dem Mix verschiedener Genres. Auch Stylingideen, bei denen feine Stoffe wie Seide auf grobe Texturen wie Canvas treffen, hinterlassen einen trendbewussten Eindruck. Wer sich mit diesen extravaganten Potpourri nicht anfreunden möchte, kann es bei einem Accessoire fürs modische i-Tüpfelchen belassen. Mit einem Shopping-Bag oder einer Wollmütze im Camouflage-Look greifen Sie die saisonale Wintermode geschickt auf, ohne lange an einem extravaganten Outfit zu tüfteln.

(© yanosh_nemesh / Fotolia).

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